Unsere Sinne haben in unserem Lernen eine besonders wichtige Bedeutung. Sie sind lebensnotwendig. Ohne sie und ihre Stimulierung aus den Reizen der Umwelt wären wir verloren.
Wie sehr jemand fähig ist, Umweltreize aufzunehmen, ist neben der Entwicklung der Sinnesorgane und der Art der Reize auch abhängig von der Motivation, von Erfahrungen desjenigen der aufnimmt und der Weiterleitung der Informationen innerhalb des Nervensystems an das Gehirn, was wiederum eine gute Entwicklung des Rückenmarks und des Gehirns voraussetzt.
Kinder, deren Wahrnehmung gestört ist, fallen auf: Sie zappeln, stolpern, sind reizbar und hören nicht richtig zu. Lernerfolg ist nur dann möglich, wenn das Grundwahrnehmungssystem ausreichend entwickelt ist.
Kriechen, Krabbeln, Laufen, Hüpfen, Springen, Rollen, Klettern, Schaukeln, Rutschen und Balancieren gehören zu den elementaren Ausdrucksformen von Kindern und entwickeln sich aus der Lust an der Tätigkeit selbst und den damit verbundenen Empfindungen und Wahrnehmungen. Sie helfen, die Welt zu begreifen und sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Nur, wenn ein Kind in der Lage ist, mit allen Sinnessystemen und mit seinem ganzen Körper vielfältige Erfahrungen zu machen und aktiv zu handeln, kann es seine Umwelt begreifen.
Darunter versteht man einerseits die Aufnahme und Verarbeitung verschiedener Sinnesreize sowie andererseits die Reaktion darauf in Form von Bewegung. Beides sind wesentliche Voraussetzungen für den Erwerb der Kulturtechniken des Lesens und des Schreibens, vor allem aber auch für den Aufbau mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten. Haben die Kinder bei Schuleintritt diese grundlegenden Fähigkeiten noch nicht genügend entwickelt, müssen sie systematisch nachträglich erworben werden, bevor sie mit dem Lesen, Schreiben und Rechnen beginnen können.